Im Rahmen der Reihe "3 für Demokratie"
Die Würde des Menschen ist unantastbar - dieser erste Artikel des Grundgesetzes bildet das Fundament unserer Gesellschaft. Aber was bedeutet Menschenwürde genau und wen betrifft sie? Dr. Michael Spieker, Professor für Politikwissenschaft an der Katholischen Stiftungshochschule München, erklärt die Widersprüche dieses Begriffs und warum darüber immer wieder diskutiert wird. Seiner Meinung nach muss Menschenwürde als Sache einer Handlung statt als Eigenschaft verstanden werden, damit sie sinnvoll gedacht werden kann. Oft wird die Uneinigkeit über den Begriff als Zeichen dafür gesehen, dass er bedeutungslos ist. Dann freilich könnte man sich ruhig von ihr verabschieden.Der Vortrag bietet einen kurzen Überblick über die Entwicklung des Begriffs der Würde seit der Zeit Platons und zeigt dann ihre konkrete Bedeutung in unserem Alltag auf. Themen wie Bioethik, Sozialstaatlichkeit und Bildung werden behandelt, um zu zeigen, in welchen Bereichen unseres Lebens die Menschenwürde eine Rolle spielt. Denn wer die Menschenwürde ernst nimmt, wird sich immer auch an ihrer Widersprüchlichkeit reiben müssen: Menschenwürde ist eine freiwillige Gabe, die gleichzeitig verpflichtend ist; sie ist sowohl individuell als auch sozial. Und selbst da, wo sie verletzt wird, wird sie noch als Voraussetzung in Anspruch genommen.
Der Vortrag findet in den barrierefreien Räumlichkeiten der Residenz in Hilpoltstein statt. Nutzen Sie die Gelegenheit, sich im Anschluss an den Vortrag in einer anregenden Diskussion über die fundamentalen Werte unserer Gesellschaft zu engagieren.